GSW Hauptverwaltung

Extinction Express

Bearbeiter*innen:

Victoria Roznowski, Lukas Stockmaier, Katja Hamler

Reflexion:

Die veränderten klimatischen Bedingungen, sozialen Faktoren und wirtschaftliche Situation im Extinction Express Szenario stellen Architekten und die bereits gebaute Umwelt vor große Herausforderungen. Die ehemalige GSW Hauptverwaltung wird nur mithilfe von kleinen Eingriffen in ein multifunktionales und teilweise autarkes Gebäude verwandelt, welches sich den gegebenen Situationen gut anpasst.

Das Gebäude erweist sich insbesondere durch seine offene Grundrissstruktur als resilient, da es eine Umnutzung vom Bürokomplex zum Wohnbau zulässt. Dies ist notwendig, da durch die rapid wachsende Gesellschaft und neue Arbeitsformen viel neuer Wohnraum benötigt wird und der Bedarf an Bürofläche sinkt. Effizienter und günstiger Wohnraum wird geschaffen. Aufgrund der Ressourcenknappheit wird das Programm des Innenraumes, anstelle das Gebäude mit viel Aufwand aufzustocken, verändert.

Die Errichtung autarker Systeme wie zum Beispiel einer Urbanen Farm, der Wasserauffangbecken und Wassererwärmung erweist sich als richtiger Schritt im Kampf gegen die negativen Rahmenbedingungen des Szenarios. Das Gebäude ermöglicht es den Einwohnern, trotz der harten Realität an einen Ort zu kommen, der gewisse neue Qualitäten aufweist. Insbesondere die Luftfilteranlage und die überdachten Außenbereiche, die den Menschen einen Austritt ermöglichen, sind hier als positiv zu bewerten. Die Autarkie ist definitiv ein richtiger Schritt, wobei hier auch angemerkt werden muss, dass das Gebäude momentan nicht zu 100% autark funktioniert. Es ist immer noch auf Nahrungsmittel von außerhalb angewiesen.

Das Windsegel auf dem Dach des West- Gebäudes, welches ein starkes Wiedererkennungs – Merkmal des ehemaligen Gebäudes war, wird demontiert, um eine Fläche für die benötigten Wasserauffangbecken und Tanks zu erschaffen. Somit ist ein wichtiges Merkmal des Gebäudes verloren gegangen. Die Materialien der abgetragenen Konstruktion konnten aber recyceltund wiederverwertet werden. Die ehemalige Tiefgarage erweist sich in dem Extinction Express Szenario als nicht notwendig und wird zu Lagerräumen und TGA Flächen umgebaut.

Der neue Gebäudekomplex grenzt sich nun stark von seiner städtischen Umgebung ab. Durch die erhöhte Kriminalität und soziale Unruhe wird ein 4 Meter hoher Zaun um das Gebäudeareal errichtet, welcher mögliche Angriffe und Überfälle verhindern soll. Die öffentlichen Grün- Bereiche und freien Plätze der ehemaligen GSW Hauptverwaltung sind dadurch verloren gegangen. Das Gebäude im Außenbereich und der Versorgungszone ist nicht mehr für alle Menschen frei zugänglich. Für die Bewohner des Gebäudes kann der Außenbereich jedoch in einer neuen Form erhalten bleiben. In einem geschlossenen System dienen die neuen Urbanen Farmen nicht nur der Lebensmittelerzeugung, sondern auch als Luftfilteranlage. Zwischen dem Gebäudekomplex, und der Luftfilteranlage überspannen leichte Textilstrukturen den Platz, um den Menschen vor der hohen UV-Strahlung zu schützen und einen Austritt an die „frische Luft“ zu ermöglichen. Im Großen und Ganzen hat sich die ehemalige GSW Hauptverwaltung als ein anpassungsfähiges und resilientes System erwiesen.

Seiten: 1 2 3 4 5 6