Humans Inc
Bearbeiter*innen:
Camilla Preuss, Jascha Jansen, Zoe Schloen
Reflexion:
Die Architekt:innen sind sich den naturbedingten Veränderungen bewusst und versuchten, das Wohnregal an diese neuen Rahmenbedingungen anzupassen.
Das Gebäude verändert sich im Hinblick auf die Interventionen der Human Inc., dabei sind die Veränderungen jedoch im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimas nicht besonders sinnvoll, dennoch wurde in der Momentaufnahme auf diese eingegangen und versucht, sie in den Fokus zu setzen.
Für uns stellt dies repräsentativ unser Szenario dar:
Jede:r trifft jeden Tag Entscheidungen und Entschlüsse. Die meisten sind eher unwichtig, aber dennoch gibt es einige, mit denen du dich, deine Umwelt und deine Zukunft beeinflusst. Das Human Inc. Szenario ist geprägt von Erfolgen, die kurz gedacht sind. Die Lage, in der wir uns zur Zeit befinden und die Möglichkeit, dass unsere Zukunft in dieses Szenario hinausläuft, hat uns bewusst gemacht, wie fragil das Konstrukt ist, das sich jede:r einzelne gebaut hat. Denn der Egoismus hat diese Gesellschaft geprägt und macht uns nicht nur kaputt, sondern auch das, was wir Zuhause nennen, diese Erde.
Dennoch: Da funktional soviel wie zweckmäßig bedeutet, sehen wir im Wohnregal ein funktionales Gebäude, da es an den Bedürfnissen, also der Funktion für die Bewohner:innen angepasst wurde. Jedoch sind die Anpassungen kurzsichtig gedacht.
Einen weiteren positiven Aspekt sehen wir darin, dass das Gebäude deutlich mehr Nutzer:innen zur Verfügung steht als zum jetzigen Zeitpunkt, um so auf die Wohnungsnot bis 2050 eingehen zu können. Es reagiert dabei auf die lebensnotwendige Abgeschlossenheit vor der menschenunfreundlichen Natur.
Gemeinschaft und Solidarität wird gebildet, die umhüllende Vernetzung ist die Einheit, aber auch die „Grenze“ zur Außenwelt. Außerdem entstehen neue Gemeinschaften, Sportflächen, kulturelle Einrichtungen in unmittelbarer Nähe, welche den Block aufwerten.
Das klimatische Konzept ist jedoch nicht ersichtlich. Außerdem ist die Intervention städtebaulich ein sehr großer Eingriff, auf den 2050 im Entwurf noch nicht adäquat eingegangen wird.
Auch erhöht sich der schon 2021 sehr hohe Glasanteil bis 2050 noch weiter, sodass das innere Klima im Sommer noch problematischer wurde, was ebenfalls kritisch zu betrachten ist.
Die äußere Wirkung und das gesamte Erscheinungsbild des Wohnregals ändern sich durch den Eingriff einer umschließenden Hülle eines Blocks sehr, doch bleibt die Konstruktion bestehen, da das Gebäude vielfältige Grundrissvarianten aufweist.
So ändert sich die innere Struktur stark, um auf die neuen Rahmenbedingungen einzugehen, und entwickelt sich zu großen Wohngemeinschaften, was das Zusammenleben mit anderen fördert. Die Begrünung des Blocks nimmt viel Fläche ein und verändert so außerdem das Erscheinungsbild nachhaltig im positiven Sinne.
Jede:r bildet seine:ihre eigene Zukunft. Potenzial gibt es immer. Das Wohnregal zeigt für uns die veraltete Form der Architektur. Vorgefertigte Bauteile sind gut, die EnEV ist eingehalten, der Glasflächenanteil ist groß, warum Beton? Es sind viele kluge Gedanken in diesem Gebäude, aber das ist nicht genug. Dieser Neubau ist nicht zukunftsorientiert, aber das wäre er gerne.
Das Wohnregal ist ein Gebäude, in dem man sich wohlfühlen kann, in dem es nett und angenehm ist, zu wohnen.
Es war für uns alle ein sehr interessantes Zukunftsexperiment zu denken, uns damit auseinander zu setzen und uns überlegen zu müssen, wie eine mögliche Zukunft für Berlin und im Besonderen für das Wohnregal aussehen könnte. Vielen Dank für diesen Input.