Extinction Express

Bearbeiter*innen:

Amelie Gadow, Ferdinand Storjohann, Anne Wilhelm

Reflexion:

Inwiefern ist die Architektur nachhaltig/klimagerecht/zukunftsgerecht/ökologisch?

Die meisten Maßnahmen werden reversibel gebaut. Außerdem werden ökolgische Ressourcen aus natürlichem Vorkommen oder aus dem 3D-Drucker verwendet. Durch Urban Mining wird Upcycling gefördert.

Ist ein funktionales Gebäude entstanden?

Der Entwurf baut sehr auf ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Genossenschaft auf. Die engen Schlaf- und Wohnzonen, die Knappheit der Ressourcen und der gemeinsame Anbau und Handel mit Gütern liefern nur dann eine gute, funktionale Wohngemeinschaft, wenn die Einheit als oberstes Ziel gesehen werden. Den neuen klimatischen Bedingungen wird mithilfe von low-tech Maßnahmen entgegengewirkt. Negativ gewertet werden kann, dass hierdurch weniger hochwertige Umbauten möglich sind, da die Ressoucen begrenzt sind und daher Heimwerkerlösungen entstehen

Welche Qualitäten zeichnet es aus? Welche Schwächen hat es?

Als Qualitäten erweisen sich primär das flexible Tragwerk und anpassungsfähige Nutzungsstruktur der Gebäude. Die großflächigen Aufenthaltsräume im Außenraum bieten heute und in Zukunft qualitativen Mehrwert für Bewohnende und anderweitig Nutzende. Die geschossweise Umnutzung fördert die effektive Nutzung der überbauten Flächen (225 dauerhafte + 55 temporäre Schlafplätze statt 83 Bewohnenden). Aufgefallen sind als Schwachstellen des Gebäudeensembles die ausreichende passive Lüftung über die Windkamine, welche potentiell mit einer mechanischen Lüftungsanlage unterstützt werden muss, um ausreichend Frischluft hinter die zweite eingezogene Fassadenebene zu transportieren. Des weiteren ist der nachhaltige Erfolg stark abhängig von exzellenter Organisation, sowie starkem sozialem Zusammenhalt und Entgegenbringen von Respekt.

Wie steht ihr persönlich zu der Architektonischen Haltung, die im Stegreif eingenommen wurde?

Beschreiben würden wir den architektonischen Ansatz des Stegreifentwurfs als visuell erkennbare Umsetzung einer klimaangepassten Nutzungsstruktur, welche durch Ihre Flexibilität und Robustheit ständigen Wandel und Erweiterung ermöglicht. Hiermit befreien sich die Gebäude von störungsanfälliger technischer Ausrüstung, welche zur Erhöhung der Emissionen beitragen und setzen auf physikalische Kräfte und mechanische Lösungen für die Versorgung mit gefilterter Zuluft und sauberem Trinkwasser.Das Nutzen des ausreichend vorhanden Rohstoffs Wasser für das Anlegen von großflächigen Grünanlagen sorgt durch Co2-Filterung und Verschattung sowohl für angenehmes und gesundheitsschonendes Raumklima, als auch für eine gestalterisch ansprechende Architektur
Das Nutzen des ausreichend vorhanden Rohstoffs Wasser für das Anlegen von großflächigen Grünanlagen sorgt durch Co2-Filterung und Verschattung.

Welche Qualitäten Spreefelds konnten erhalten bleiben? Welche nicht?

Das Tragwerk in Stahlbeton-Skelettbauweise bleibt vollständig erhalten, hierdurch bleibt die Nutzungsstruktur flexibel und auf kommende Änderungen der klimatischen Bedigungen anpassbar. Die Materialien der neu eingezogenen Wände werden aus Urban Mining aus dem eigenen Rückbau gewonnen und nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip verbaut, sodass diese wieder abgebaut und anders genutzt werden können. Da die heutzutage gemeinschaftlich genutzten Erdgeschossflächen zum Großteil aufgrunnd der Überschwemmungen nicht erhalten werden können, werden neue Aufenthaltsflächen in den oberen Geschossen geschaffen und die Dachterrassen für alle Bewohnenden erlebbar und nutzbar gemacht. Das SpreeFeld-Quartier als Insel in der Stadt mit direkter Wasserlage bleibt bestehen und gewinnt durch die toxischen Außenbedingungen an Bedeutung.

Hat sich Spreefeld als offenes, anpassungsfähiges, resilientes Gebäude erwiesen?

Die offene Skelettbauweise mit wenigen festen Wänden und der sogar optionalen Fassade im Erdgeschoss bieten große Spielräume zum anpassen an neue Bedinungen. Das starke Grundkonzept ist deshalb sehr anpassungsfähig. Die Lage inmitten Berlins mit der Wassernähe birgt sowohl Risiken, als auch Chancen. Die Umstrukturierung und Umplanung bezogen auf das ARUP 2050 Szenario “Extinction Express” bewerten wir abschließend als realistisch und umsetzbar, sogar unter Berücksichtigung des unpriviligiertesten Akteurs.

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