Post Anthropocene
Bearbeiter*innen:
Lea Condé Wolter, Selina Sommer, Anna Okon
Reflexion:
Transformation des R50
Beibehaltene Charakteristika:
Die Ausgangssituatiion des R50 heute ist bereits vorteilhaft für zukünftige Anpassungen und Veränderungen. Da das Gebäude eine große Flexibilität für zukünftige Änderungen aufweist, ist es gut vorstellbar, dass Anpassungen an neue Gegenheiten in der Zukunft vorgenommen werden und die Bausubstanz somit lange funktionstüchtig bleibt. Beim Enturwf der Transformation des R50 im Jahr 2050 haben wir daher den Grundcharakter des Gebäudes beibehalten.
Darunter zählen:
-Der Low Tech Ansatz im Bezug auf Gebäudetechnik, vor allem im Sinne eines Energiesparenden Gebäudebetriebs,
-die Hauptnutzung Wohnen,
-das Stahlbeton Tragwerk in Skelettbau, welches große Flexibilität im Ausbau bietet; sowie die Flexibilität der nicht tragenden Wände, die auch heute schon auf den Estrich gestellt sind und somit ebenfalls Umbaumaßnahmen vereinfachen,
-die vieleitig nutzbare Dachterrasse
-der umlaufende Gang.
Anpassungen im Gebäude:
In folgenden Punkten wurden Anpassungen vorgenommen:
-Die Wohnunsgrößen und er Wohnraum pro Person wurden im Sinne einer gerechten und Flächeneffizienten Raumverteilung in der Stadt leicht eingegrenzt. Die Größe der hausinternen Gemeinschaftsflächen wurde verringert, zugunstern einer quartiersweiten Gemeinschaftsfläche im Nachbarschaftszentrum.
-Der Energiestandard und die Autarkie des Gebäudes wurde durch die thermische Pufferzone, die Photovoltaikanlage und den Anschluss an das Nahwärme Netz des Quartiers Re-Hubs deutlich verbessert.
-Die Verbreiterung des Umgangs und die zweite Gebäudehülle wird mit ausschließlich kreislaufgerechten Materialien aus dem Re-Hub umgesetzt.
-Das R50 lässt sich 2050 nicht mehr als freistehendes Gebäude verstehen sondern als Teil der Quartiersgenossenschaft, die mit Hilfe von KI für einen sozial gerechten und umweltverträglichen Zugang zu Wohnraum, Ressourcen und Versorgungsinfrastruktur sorgt.
-Die Gebäudehülle bekommt zusätzliche Funktionen zur Energie- und Nahrungsmittelproduktion.
Qualitäten:
-Der low tech Gedanke und die passiven Maßnahmen zu Energieeinsparung sollen dem Thriving Planet Thriving People Prinzip gerecht werden. Insgesamt versucht der Entwurf qualitativen Wohnraum in gerechter Verteilung, Nachbarschaftszentrum, Energieproduktion und Lebensmittelversorgung in ausgewogener Art und Weise zu vereinen, sodass der größtmögliche Nutzen für Menschen und Umwelt resultiert.
-Potenzielles energetisches Fehlverhalten durch menschliche Unkenntnis soll durch den Einsatz von KI als Hilfsmittel reduziert werden.
Schwächen:
-Aus der Intention sowohl für das Klima als auch für die Gesellschaft den größtmöglichen Nutzen zu erreichen, resultieren Einschränkungen für das Individuum. Darunter fällt zum Beispiel die verringerung des pro Kopf Wohnraums, sowie die Minimierung der hausinternen Treffpunkte.
-Zudem könnte die vergrößerung der Pufferzone um das Gabäude herum die Innenräume verschatten, was zum einen kritisch ist, andererseits aber auch auf den Ansteig des Weltklimas um 1,3°C eingeht und vor zu großer Überhitzung des Innenraums schüzt.
-Viele Aspekte zur Energie-, Raum- und Ressourceneinsparung, sowie zur sozial gerechten Verteilung werden durch eine KI kontrolliert, was den Nachhaltigkeitsaspekt von der KI abhängig macht, den Menschen einen Teil ihrer Freiheit nimmt und alles von einer zuverlässigen Strom- und Internetversorgung abhängig macht. Da dies zukünftig nicht endlos gewährleistet werden kann, ist die Nachhaltigkeit im Bezug auf die Funktion der KI in Frage zu stellen.
Haltung zur Architektonischen Herangehensweise
Gemäßigte Eingriffe im Gebäude & im Städtebau:
Das Post Anthopocene stellt für uns ein idealisiertes Szenario mit mäßigen Veränderungen ohne gesellschaftliche oder klimatische Extreme dar. Unser Umgang mit dem R50 und dem angrenzenden Quartier versucht Wirtschaft, Soziales, Umwelt und demokratische Politik in bestmöglicher Weise zu vereinen.
Soziale und ökologische Funktionalität über Ästhetik:
In unserer Interpretation des Szenarios bekommen soziale und klimatische Funktionalität einen höheren Stellenwert als architektonische Ästhetik, somit muss sich der Designanspruch den verfügbaren Materialien und der langfristigen Nachhaltigkeit unterordnen.
Architekt*innen in einer Management Position:
Durch den Einsatz von KI fallen viele Leistungsphasen und Aufgabenbereiche für Planer*innen weg, zudem ist im Post Anthopocene durch die Ressourceneffizient eine höhere Standardisierung zu erwarten. Dadurch wird sich die Komplexität des Entwurfs verringern, und Architekt*innen übernehmen eine koordinierende Rolle im Bezug auf Einsatz von vorhandenen Materialien, kreislaufgerechter Bauweise und Bauprozessen, gemäß den empfehlungen einer KI.
Haltung zur Interpretation des Szenarios
Schränkt künstliche Intelligenz individuelle Freiheit ein?
Auch wenn das Post Anthropocene die größtmögliche Ausgewogenheit der Bedürfnisse der Menschen und des Planeten anstrebt, geht für uns damit ein gewisser Verlust individueller Freiheit und die Möglichkeit Fehler zu machen einher. Nach unserer Interpretation des Szenarios wird der KI im Bezug auf Umwelt und Soziales eine größere Kompetenz zugeschrieben als menschlichen Individuen. Somit bekommt sie und vor allem ihre menschlichen Erschaffer eine große Macht und Verantwortung, die mit einer Gefährung der Demokratie und der Selbstbestimmung einhergeht. Nach unserer Ansicht ist der Einsatz der KI nur auf einem schmalen Grad wirklich nützlich und es muss sichergestellt werden, dass sie eine richtungsweisende Steuerungsinstanz bleibt, die einer menschlichen Kontrolle unterliegt. Es ist jedoch zu hinterfragen inwiefern menschen dauerhaft fähig sind eine selbstlernende KI zu kontrollieren.
Kann soziale & ökologische Ausgewogenheit im Kapitalismus exisitieren?
Der Schritt der Enteignung zugunsten der Quartiersgenossenschaften ist insofern zu hinterfragen, als dass das Post Anthopocene von einem kapitalistischen System ausgeht. Im Arbeitsprozess haben wir uns die Frage gestellt ob es möglich ist eine Gesellschaft vollständig sozial gerecht und ökologisch nachhaltig aufzubauen, solange ein kapitalistisches Wertesystem exsitiert. Wir haben versucht einen Mittelweg zu finden, der noch von einem demokratischen und kapitalistischen System ausgeht aber trotzdem die Enteignung zugunsten von Menschen und Planet erfordert.
Ist Technik eine nachhaltige Lösung?
Der Einsatz von KI zur Datenerfassung, Überwachung und als Hilfsmittel geht davon aus dass der technische Fortschritt die sozialen und klimatischen Probleme lösen kann. Dabei ist der Einsatz von Technik immer von der Verfügbarkeit von Ressourcen, Strom und Internet abhängig. Es ist fraglich wie lange dies gewährleistet ist und was an Orten passiert, die nicht infrastrukturell angebunden sind. Zudem wird durch den Einsatz von Technik mit dem Ziel der Nachhaltigkeit ein Stück Verantwortung vom Menschen auf die Maschine gelegt, obwohl es nötig ist, dass die Menschheit ihre Verantwortung für ihr Handeln vollständig selbst übernimmt.
Post Anthropocene 2
Bearbeiter*innen:
Wojciech Szczepanik, Daniel Krause
Reflexion:
Wojciech Szczepanik, Daniel Krause
Städtebauliche Ebene:
-R50 behält Solitärstellung und wird durch Aufstockung noch mehr zum Leuchtturm
-Korrespondenz mit Nachbargebäuden und Nachbarschaft durch Austausch von Erzeugnissen und Energie geschaffen
-Energie-Gemüsetausch wahrscheinlich unrealistisch – da zu wenig Ertrag und auch zu wenig Energie für viele Parteien
-R50 als „Quartierszentrum“ durch GartenRitter (Urban Garden und Raum im EG)
-R50 als Lernprojekt für Gartenbau, ökologisches Bauen und gemeinsames Abeiten
Gebäude:
-Sehr funktionale Grundrisse, die sich schnell an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen lassen.
-Neue Fassade, die energetische Fähigkeiten bekommt und Möglichkeiten direkt mit Natur im Kontakt zu bleiben.
-Die schöne Aussicht verschwindet, das Gebäude wird geschlossen und die Wohnungen werden weniger beleuchtet.
-Laubengang, der auf verschiedene Weise genutzt werden kann: Vertikaler Garten, thermische Hülle, Fassadensanierung.
Nutzung:
-vertikaler und horizontaler Garten entwickelt Nutzung von reinem Wohnhaus hin zu einem Produktions-,Lern – und Selbstverwirklichungsort weiter. Dies führt zu einer autonomen Baumaschine, reduziert die Wege zwischen Heim und Arbeit / Markt, verstärkt Sensibilität für die Natur und ermöglicht die Absorption von Co2.
-Der Garten wird nicht selbst verwaltet, und trotz autonomer Bewässerung müssen die Bewohner ihre Zeit, Energie und Mühe investieren, um diese Vorteile zu nutzen.
-Selbstbau bezieht BewohnerInnen und Interessierte im besonderen Maße mit ein, verlangt aber auch viel Engagement, dass vielleicht nicht alle leisten wollen
-besonders nachhaltig da sich Grundrisse an NutzerInnen anpassen und deswegen wenig Umzug stattfindet
Konstruktion:
-Kybernetische Fassade vorgehangen aus recycelten Polycarbonatstegplatten und eingebauten Fenster, die aus recycelten Holz-/Stahlprofilen und Einfachverglasung.
-nicht klar ob es alle Materialien recycelt gibt, falls nicht: Aus- und Umbau von Wartezeiten beeinflusst
-Aufstockung als Holzbau geplant um Gewicht zu sparen und gebunden in Holz Co2 in das Gebäude und die Stadt einzubringen. Das Holz stammt aus Altholz oder regional aus den brandenburgischen Kiefernwäldern.
-Eine Aufstockung ist aufgrund der Verschattung durch andere Gebäude und der Berliner Bauvorschriften möglicherweise nicht möglich.
Detail:
-Alle Details sind so gestaltet, dass sie sich selbst, mit einfachen Geräte zusammenbauen lassen, ohne feste, sondern mit mechanischen Verbindungen um den Um-, Abbau zu ermöglichen.
-Details können sich im Bauprozess anpassen
-Detaillösungen richten sich nach verfügbaren Materialien