Am Lokdepot

Post Anthropocene

Bearbeiter*innen:

Lena Antonowitsch, Julia Spillner, Benedetta Wenzel 

Reflexion:

Das Lokdepot hat sich an das Post Anthropocene Szenario angepasst. Sowohl im Innen- als auch Außenraum bietet es eine gute Grundlage für zeitgemäße Veränderungen. Die ursprünglich verwendeten Materialien und Konstruktion weisen nur geringe Schäden auf und ermöglichen eine Umstrukturierung der Grundrisse für neue Wohnformen und somit die Verdichtung des Wohnraumes. Eine durchmischte Gesellschaft findet hier Raum für Wohnen, Arbeiten und kulturelle Angebote. Inklusion wird hierbei in vielen Teilen erreicht. In den Maisonette-Wohnungen beispielsweise jedoch nur bedingt, da sie für ältere Personen oder Kinder eher ungeeignet sind. 

Die Fassade passt sich den Veränderungen der Grundrisse sowie den geforderten energetischen Standards an.  Die Fensterflächen können nicht in ihrer ursprünglichen Quantität erhalten bleiben, dafür bietet die Konstruktion die Möglichkeit, diese durch eine begrünte Fassade zu erweitern.

Das Gebäude wird, mit eingeschossigem Luftraum auf dem Flachdach, um drei Geschosse aufgestockt, hierdurch entsteht neuer Raum für Urban Farming und Freizeitangebote. Allerdings leidet das markante Aussehen durch die rote Fassade ein wenig darunter. Es ist kaum möglich den gleichen Farbton erneut zu treffen, insbesondere unter der Verwendung von Materialien, welche den Umweltstandard genügen. Die Ladenzeile im Erdgeschoss wird umgenutzt, hier finden kulturelle (Bildungs-)Einrichtungen und Büros Raum, die Wege im Alltag können so auf ihr mögliches Minimum verkürzt werden. 

Die Umgebung des Lokdepots bietet noch viel Raum zur Aufstockung und somit Wohnraumverdichtung als auch für die landwirtschaftliche Nutzung und somit Selbstversorgung. Insbesondere im Gleisdreieckpark und durch die Abschaffung der Autostraßen kann viel Raum für grünere, produktivere Flächennutzung gewonnen werden. 

Abschließend lässt sich sagen, dass sich das Lokdepot als anpassungsfähiges resilientes System erwiesen hat. An einigen Stellen stoßen wir an die Grenzen der Flexibilität, diese sind jedoch teilweise subjektiv. Anpassungen des Gebäudes sind durchaus möglich, wenn auch teilweise geringe Veränderungen des ursprünglichen Erscheinungsbildes sowie der Struktur damit einhergehen. Sowohl die Materialien als auch die Kubatur, Struktur und Bauweise erweisen sich als Organismus, welcher sich dem möglichen Post-Anthropocene Szenario anpassen und diesem mit seinen Interventionen standhalten kann. Die BewohnerInnen haben weniger Entscheidungsfreiheit in der Gestaltung ihrer Innenräume, dafür gibt es eine enorme Steigerung der gemeinschaftlichen Qualitäten der bewussten Gesellschaft.

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