Lehmbausiedlung

Greentocracy

Bearbeiter*innen:

Jung, Rackwitz, Steinborn

Reflexion:

Die Lehmbausiedlung innerhalb der Rahmenbedingungen des Szenarios ‚Greentocracy‘ zu denken, brachte einige Herausforderungen mit sich. Unserer Interpretation zufolge ist der aktuelle Standort der Siedlung 2050 nicht mehr für den Menschen zugänglich, da dieser innerhalb des Renaturierungsraums liegt. Aufbauend auf diesem Gedanken folgt der Stegreifentwurf konzeptionell der Strategie der Umsiedlung. Der Eingriff verlängert die Lebensspanne der verwendeten Ressourcen, auch wenn das ursprüngliche Erscheinungsbild der Häuser verloren geht. Durch die flexible Einsetzbarkeit wird eine Zukunftsfähigkeit im Hinblick auf die enorme Nachverdichtung und damit einhergehende gesellschaftliche Entwicklung geschaffen. Gegensätzlich generiert der Prozess hohe logistische Umstände, bringt einen planerischen und konstruktiven Aufwand mit sich und es muss mit hohen finanziellen Investitionen gerechnet werden. Diese Methodik lässt sich auf viele verschiedene Typologien innerhalb der Stadt übertragen und schafft neue Arten des Zusammenlebens ohne eine allzu umfängliche Verwendung von neuenumweltschädlichen Materialien. Darüber hinaus funktioniert die Strategie auf unterschiedliche Art und Weise für verschiedene Gegebenheiten und bringt somit einen großen Grad der Anpas-sungsfähigkeit mit sich. Auch wenn viele der prä-genden Eigenschaften der Lehmbausiedlung verloren gehen, wurden einige der ursprünglichen Grundprinzipien übernommen und den 2050 herrschenden Bedingungen entsprechend angepasst. Die Wohnräume werden entspre-chend des Szenarios kleiner und bedeutet eine Einschränkung der Lebensqualität. Doch dergemeinschaftliche Gedanke wird mit einer groß-zügigen Gemeinschaftsfläche an den neuen Ortübertragen. Der Schwerpunkt des gemeinschaft-lichen Bauens und Planens wird übertragen, in-dem die Bewohner* innen in den Prozess stark einbezogen werden.Die Nachbarschaft wird beibehalten und eine soziale Nachhaltigkeit gestärkt. Die Kompostto-iletten und der damit einhergehende Kreislauf stärken die Autarkizität des Gebäudekomplexes massiv. Das zyklische Denken lässt sich ebenso auf andere klima- und energieeffiziente Faktoren übertragen, welche in weiteren Denkprozessen gestärkt werden müssen.Aufgrund der Umsetzung wird allerdings der städtebauliche Fokus verschoben. Ursprünglich dominierte die sonnenausgerichtete Setzung des Ensembles, wohingegen 2050 die Nutzbarkeit leerstehender Gebäude den Fokus bildet. Ein deutliches Problem der großflächigen Grundris-se der Typologien stellt die Belichtung dar.Alles in allem entsteht ein neues in sich funkti-onierendes Gebäude, was durch die Parameter und Ressourcen der alten Siedlung prof itiert und eine klimagerechte Umnutzung und Aufwertungbestehender Strukturen ermöglicht.

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