Frischer Paradies

Post Anthropocene

Bearbeiter*innen:

Isabella Bönke, Björn Langer, Phillip Arndt 

Reflexion:

Bewertung der Intervention

Pro:

  • geeignete Typologie für Supermarktaufstockung
  • zukunftstaugliches Ladenkonzept
  • Verdichtung der Innenstadt
  • versiegelte Flächen werden reduziert
  • Verkehrswandel für Liefer- + Personenverkehr

Kontra:

  • Materialherkunft nicht eindeutig geklärt
  • Funktionsmischung bauphysikalisch möglich? 
  • starker Eingriff in den Bestand

Um diese Frage zu beantworten, sollten die drei Teilbereiche des Entwurfs: Wohnen, verändertes Ladenkonzept und die allgemeine Situation in Berlin betrachtet werden. 

Die Aufstockung ist besonders schlüssig, wenn man bedenkt, dass die wachsende soziale Gerechtigkeit mehr Menschen ermöglicht in der Stadt zu leben.

Die Ausführung der Verdichtung der Innenstadt auf Supermärkten kann leitgebend werden. Mit Hilfe des Innenhofs wird auch das Problem der hohen Gebäudetiefe gelöst. In Zukunft sollte vermieden werden, weitere Flächen zu versiegeln und so ist das Bauen von Wohnungen über dem Frischeparadies ebenfalls begründet. Kritisch könnte man anmerken, dass durch das Kreiereneines Innenhofes ein eher introvertiertes Gebäude entsteht. Im Zeitalter des Anthropocene ist eine zum Stadtleben offene Gestaltung nachvollziehbarer. Zusätzlich könnte der Platz vor dem Frischeparadies, der vorher als Parkfläche gedient hatte, noch differenzierter ausgearbeitet werden. 

Das veränderte Ladenkonzept ergibt aus unserer Sicht sehr viel Sinn. Die Umstrukturierung im Inneren, bei der das Lager die exponierte Lage an der Straße gegen die Anordnung im hinteren Bereich tauscht, hilft, der neuen Anlieferung über das Wassergerecht zu werden. Außerdem kann auf diese Weise der Haupteingang zum Geschäft an Präsenz gewinnen und so öffnet sich das Gebäude mehr zur Stadt. Damit kann auch die erweiterte Zielgruppe besser angesprochen werden.

Für uns ist klar, dass 2050 andere Antworten auf die Frage nach Verpackungen liefern muss. Mit dem erweiterten Glas-Pfandsystem schaffen wir einen Vorschlag, der sowohl nachhaltig als auch unkompliziert ist. Das Thema Recycling rückt in den Mittelpunkt. Auch am Gebäude wird das sichtbar und so ist die Veränderung der Fassade aus alten Verpackungen ebenfalls angemessen. Natürlich müsste hier auch genau betrachtet, werden, welche U-Werte diese Fassaden erfüllen kann und inwiefern sie thermisch eine nachhaltige Alternative zu den Polycarbonatpanelen bietet. Unter dem Gesichtspunkt, der sich verändernden Rahmenbedingung im Zeitalter des Anthropocenes, fällt auf, dass unser Entwurf große Veränderungen vorsieht. Es ist schwer einzuschätzen, welche der Ansätze realistisch und welche eher utopisch sind. Sicherlich sind härtere Auflagen für Umwelt und Wirtschaft notwendig und werden auch durch die Politik reguliert. Allerdings ist die Frage, wie erreicht werden kann, dass sich auch das soziale Bewusstsein so stark verändert, dass die gegenseitige Unterstützung wächst und vor allem wie sich eine nachhaltige Lebensweise auch in der breiten Masse der Bevölkerung durchsetzt. Schon jetzt ist es ein großes Problem, dass Umweltfragen, von Menschen mit anderen z.B. hohen sozialen Problemen, stark in den Hintergrund rücken. Vielleicht kann dieses Problem mit entsprechender staatlicher Subventionierung verbessert werden. Nach Umweltaspekten objektiv bessere Produkte sollten nicht teuer sein als diejenigen, die unsere Umgebung stark belasten.

Insgesamt geht unser Stehgreif auf viele wesentlichen Punkte ein, die in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen bzw. spielen sollten ein. In einigen Aspekte würde sich ein tieferer Einstieg sicherlich lohnen.

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