Frischer Paradies

Humans Inc

Bearbeiter*innen:

Dennis Delikat, Rami Anis

Reflexion:

Das Human Inc. Szenario ist wohl eines der realistischsten, es ist im Grunde genommen eine Weiterführung unserer Gegenwart. Welche durch eine Abkehr der, sich langsam einleitenden Grünwende intensiviert wird. Das Credo „Human first!“ ist allgegenwärtig und obwohl die Grenzen dieser Philosophie immer ersichtlicher sind, wird weiterhin Profit aus der Gegenwart geschlagen. Ebenso beunruhigend wie die klimatischen Bedingungen in diesem Szenario, sind die Gesundheitlichen und Gesellschaftlichen. In dieser Hypothese ist nämlich auch von einem Virus die Rede. Wir erfahren heutzutage am eigenen Leib wie schwerwiegend die gesellschaftlichen Folgen eines Lockdowns sind. Addieren wir zu diesem Einschnitt die momentane Umstrukturierung und Digitalisierung des Marktes, entsteht eine Spirale welcher zu drastischen Veränderungen unseres Soziallebens führt.

Interpretation:

Durch wiederholte Lockdowns und die Regression des Einzelhandels beginnt für den öffentlichen Raum ein Prozess der Verwahrlosung. Die Luftverschmutzung, die extremen Temperaturen zusammen mit den saisonalen Überflutungen erschweren exponentiell die Beziehung zwischen Innen und Außen im öffentlichen Raum. Immer mehr Gewerbeflächen sind verlassen oder verbarrikadiert um den Wassermassen standzuhalten. Vor allem in unmittelbarer Nähe von Binnengewässern ist das Erdgeschoss unbrauchbar, es wird nur noch zur An- und Ablieferung in der trockenen Jahreszeit genutzt.

Das Frischeparadies hat sich, für unsere Interpretation des vorgegebenen Szenarios, als wenig resilient erwiesen. Das Gebäude, welches unweit der Spree steht, konzentriert die gesamte Supermarktnutzung auf das Erdgeschoss. Würden sich die meteorologischen Bedingungen, wie zuvor dargelegt, verändern, so wären folglich zwei Maßnahmen vorstellbar. Die erste wäre eine komplette Abdichtung des Erdgeschosses zusammen mit einer Entwässerungsanlage. Die zweite Option wäre das Erdgeschoss zu räumen und die Nutzungen auf die Aufstockung zu beschränken. Wenn wir nun die gesellschaftliche Veränderung miteinbeziehen und davon ausgehen, dass es wahrscheinlich gar kein Einkaufen im klassischen Sinne mehr geben wird, wird es schwierig die erste Maßnahme zu rechtfertigen. Um den Fortbestand zu gewährleisten wird also eine Umnutzung notwendig sein. Wir haben uns für den Einstieg ins Urban Farming bzw. in die Produktion der Lebensmittel entschieden. Wägt man nun den Aufwand des Umbaus und der Abdichtung des Erdgeschosses mit einer Erweiterung der ohnehin notwendigen Aufstockung ab, erscheint es sinnvoller alle Funktionen in den oberen Geschossen unterzubringen.

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