Humans Inc

Bearbeiter*innen:

Anna Lawicka, Lukas Wichmann, Olga Bialczak

Reflexion:

Die Intervention verändert die gebaute Struktur des Eisbergs punktuell und zeichnet sich insbesondere durch Ergänzungen und Verknüpfungen aus. Ausgehend von dem Szenario Humans Inc. steht eine resiliente Architektur im Vordergrund, die auf negative Umwelteinflüsse reagiert und als höchstes Ziel die Bequemlichkeit und sozialen Bedürfnisse der Bewohner*innen hat. Der globale Maßstab der Klimaerwärmung wird hierbei nicht maßgeblich berücksichtigt, die negativen Auswirkungen von Konstruktion, Baustoffen und Haustechnik werden als notwendiges Übel in Kauf genommen.

Durch die intensive Verknüpfung auf städtebaulicher Ebene unterstützt die Intervention eine neu entstehende solidarische Gesellschaft, in der der Austausch zwischen Nachbar*innen zu positiven Synergieeffekten führt (geteilte Arbeit, Gemeinschaftsgefühl, persönliche Freiheit). Durch die Auslagerung des qualitativen Stadtraumes in die erhöhte Ebene verliert jedoch das Straßenniveau an Attraktivität und Lebendigkeit. Außerdem ist die notwendige harte Trennung zwischen Außen- und Innenraum aus heutiger Sicht wenig erstrebenswert, jedoch im Gesamtkontext des Szenarios für das Überleben der Bewohner*innen unumgänglich.

In der Konstruktion der Intervention finden wir eine reine Reaktion auf die klimatischen Bedingungen, die nicht durch innovative und nachhaltige Baustoffe oder Tragwerke dem globalen Trend der Erwärmung endgegenarbeitet. Stahlbeton und große Glasflächen sind weiterhin vertreten und werden durch spezifische Systeme gegen die unwirtlichen Umweltbedingungen geschützt. Es entsteht ein Gebäude, das gegen das aktuelle Maß der Klimakatastrophe geschützt ist, jedoch langfristig nicht auf die steigenden Anforderungen reagieren kann.

Die große Stärke der Intervention liegt im Bereich der Nutzung. Im Inneren wird ein vielfältiger Raum angeboten, der nicht nur die grundlegenden Bedürfnisse von sauberer Atemluft, behaglichen Raumtemperaturen und ausreichender Wohnfläche befriedigt. Er bietet auch Flächen für Erholung, Arbeit, Gemeinschaft und individuelle Entfaltung, die intelligent miteinander verknüpft sind.

Neben der robusten Fassade und Konstruktion werden diese Qualitäten vor allem durch eine hoch technologisierte Haustechnik gewährleistet, die stetig innovativ weiterentwickelt wird. Neben dem hohen Energiebedarf dieser Anlagen ist hier vor allem die Gefahr des ‚sick-building- syndroms‘ und die psychischen Auswirkungen einer kompletten Abschottung von der natürlichen Umwelt als größter Nachteil zu betrachten.

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