Greentocracy

Bearbeiter*innen:

Max Pfeffer, Elisabeth Guericke, Lukas Herkt

Reflexion:

Vor allem in den Themengebieten von Material und Konstruktion bewährt such das nachhaltige und progressive Entwurfskonzept der Architekt*innen.

Das Holz-Hybrid-Konstruktionsprinzip des Gebäudes mit überwiegend mechanischen Verbindungen lässt problemlos Eingriffe in den Bestand zu. So ist das nachträgliche Ergänzen von 2 Stockwerken und anschließende Sanierung und Wiederverwendung des Dachs ressourcenschonend realisiert werden.

Die hofseitig außenliegende Erschließung bietet die ideale Möglichkeit, den Bestand um einen Anbau zu ergänzen und die notwendige Erschließung auf ein Minimum zu reduzieren.

Rein konstruktiv zwar problemlos möglich, zeigt sich hier die fehlende Nutzungsflexibilität des Gebäudes. Können mit neuen Trennwänden zwar kleinere Räume geschaffen und mehr Personen pro Einheit untergebracht werden, gehen dabei allerdings die Qualitäten der zuvor offen und großzügig gestalteten Wohneinheiten verloren.

Die Interventionen führen so zwar zu einer diverseren Bewohnerschaft und lösen das ehemals sehr homogene und festgelegte Klientel auf, erzeugen jedoch gleichzeitig starke soziale Spannungen und Ungleichheiten innerhalb des Gebäudes.

So ist die Tageslichtversorgung der unteren Wohnungen merklich schlechter als in den Obergeschossen und während sich die Bewohner*innen im Bestand Erschließungsflächen teilen und selbstorganisiert um Straßenraum Lebensmittel produzieren, sind die Wohnungen im Anbau mit individuellen Wohnraumerweiterungen und Gewächshäusern ausgestattet. 

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Eisberg von rund2 Architekten aufgrund seiner Fertigstellung im Jahr 2019 zeitgemäße Konzepte in den Themen Konstruktion, Material aufweist, die Bausubstanz in sehr gutem Zustand ist, die aktuellen Richtlinien der Energieeffizienz erfüllt und somit die baukonstruktiven Anforderungen eines Greentocracy Berlin 2050 Szenario problemlos umzusetzen sind.

Die Anpassungen des Wohnraums, entsprechend der Szenario-Anforderung, sind zwar möglich, allerdings verliert der Eisberg seine zuvor stark ausgeprägten räumlichen Qualitäten.

Betrachtet man nun allerdings den rechnerisch zusätzlichen geschaffenen Raum in Berlin, stellt sich die Frage, ob 8m² pro Person zwingend erforderlich sind.Ginge man hingegen von 16m² pro Person aus, behielte der Eisberg viele seiner räumlichen Qualitäten und wäre trotzdem ein Vorbild für den umwelt- und ressourcenschonenden innerstädtischen Wohnungsbau.

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