EnEff: HCBC

Energiewende Berlin: TU Berlin und UdK Berlin starten Pilotprojekt für energetische Sanierung des Hochschulcampus Berlin Charlottenburg:

Mitten im Zentrum Berlins entsteht der „energieeffiziente Hochschulcampus Berlin-Charlottenburg“, entwickelt von der der TU Berlin gemeinsam mit der UdK Berlin. Gefördert wird das Pilot- und Demonstrationsprojekt der Energiewende durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Der Campus wird Lern- und Testlabor für die Klimaschutzziele, die sich die Bundesregierung für 2050 gesteckt hat. Das Projekt soll diese Ziele bereits 2025 erreichen und damit als Vorbild für energetische Sanierungen von Stadtquartieren dienen.
Bis 2050 sollen u.a. 80 % des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Die Stadt Berlin hat ihrerseits mit dem „Energiewendegesetz Berlin“, das am 6. April 2016 in Kraft getreten ist, ganz aktuell einen einheitlichen rechtlichen Rahmen für einen nachhaltigen Klimaschutz definiert.

In Deutschland werden ca. 40% der gesamten Energie für die Versorgung von Gebäuden aufgewendet. 99% aller Gebäude sind Altbestand, weshalb es esentiell ist, Wege für die Sanierung bestehender Quartiere zu finden.

Trotz der Einführung eines aktiven Energiemanagements betrug der Endenergiebedarf des Hochschulcampus Berlin-Charlottenburg  (HCBC)  im Jahr 2011 etwa 100 GWh. Dies bedeutet bei den aktuell vorhandenen Anlagentechnologien einen Primärenergiebedarf von ca. 140 GWh/a. Dabei verfügt der Campus über eine ausgewiesene Expertise im Bereich Energieforschung. Wissenschaftler der TU und der UdK, die Universitätsleitungen und Industriepartner haben sich jetzt zusammengefunden, um einen „Masterplan Energie“ zu erarbeiten. Dieser Masterplan enthält neben konventionellen vor allem auch innovative Maßnahmen. Ziel ist, den energetisch und ökonomisch optimalen Mix zwischen Energieeinsparung durch energetische Gebäudesanierung, lokale Gewinnung von erneuerbarer Energie und einem Energieverbundsnetz zu finden, das erlaubt Energie innerhalb des Campus sinnvoll zu verteilen.

Entscheidendes Merkmal ist dabei die Verschiebung der Wärmeenergiebilanzgrenze vom Haus weg hin zum Quartier. Die Umweltenergie und Abwärme werden dort gesammelt, wo günstige Bedingungen herrschen, ggf. gespeichert und schlussendlich dahin transportiert, wo sie benötigt werden. Es entsteht damit ein völlig neuartiger Wärmeenergieverbund, der über die Hausgrenzen hinweg Wärme einsammelt und nutzbar macht. Die energetischen Potentiale aus Sonne, Erde, Biomasse und Abwärme können so maximal ausgenutzt werden. Die Maßnahmen bekommen somit eine entscheidende Bedeutung zur Erreichung der Klimaschutzziele.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert im ersten Schritt die Erstellung eines  Masterplans Energie (2016-2018) mit Unterstützung und Begleitung durch mehrere Industriepartner und des Berliner Senats. Anschließend soll die schrittweise Umsetzung des Konzepts erfolgen, so dass im Jahre 2025 ein großer Teil des Gesamtgebiets nach dem Masterplan Energie saniert ist.

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Arda Karasu